Am Ende der 40 Wandertage hatte ich natürlich nicht nur unbeschreiblich viele Erfahrungen gesammelt, sondern auch zahlreiche nützliche Infos, die ich hier mit Euch teilen will. Budget, Etappenlängen und Herbergen – hier werdet Ihr fündig!
Fazit
Es ist schwierig all diese Erlebnisse in Worte zu fassen… Daher begnüge ich mich vor allem mit Statistiken bezüglich Kosten und Etappendistanzen. Dennoch ein Schlusswort: Der Camino Frances hat, wie bereits zu Beginn erwähnt mein Leben verändert. Zudem habe ich zwei gute Freunde gewonnen, mit denen ich in den kommenden Jahren noch einige Male wandern war – auch im Urlaub. Allein hätte mir der Weg nicht einmal annähernd so viel Spaß gemacht, jedoch ist es auch praktisch unmöglich, den ganzen Weg über allein zu bleiben. Die Entscheidung nach Muxia anstatt Finisterre zu wandern bereue ich bis heute nicht. Es war nicht überlaufen, sondern sehr malerisch und ein perfekter Abschluss. Kleinigkeiten würde ich heute sicherlich anders machen: Die erste Nacht direkt im Schlafsaal verbringen, landschaftlich schöne Wegvarianten wie den Camino duro mitnehmen,… Aber insgesamt bereue ich an dieser Erfahrung nichts, sie ist perfekt, so wie sie war! Natürlich war nicht immer alles eitel Sonnenschein – wir kannten uns vorher nicht und waren dann wochenlang Tag und Nacht zusammen unterwegs, haben alles zusammen gemacht; natürlich gab es da Phasen, wo die Stimmung kippte, das ist ganz natürlich. Trotzdem war es insgesamt die perfekte Erfahrung und mein Einstieg in die Welt des (Fern)Wanderns.
Budget
Meine gesamten Ausgaben auf dem Camino Frances beliefen sich auf mehr als 1400€. An- und Abreise sowie Anschaffungen vor Start sind hier nicht enthalten. Es handelt sich ausschließlich um die Ausgaben, die ich auf dem Weg selbst hatte. Ziemlich genau die Hälfte machte hierbei die Verpflegung aus, während 3/8 auf Unterkünfte und 1/8 auf sonstige Ausgaben entfiel. Heruntergerechnet bedeutet dies ein Tagesbudget von knapp 35€. Dabei war ich nie zwanghaft darauf bedacht, zu sparen, sondern gönnte mir auch gerne mal ein Hotelzimmer (vor allem in den Großstädten) und schlief oft in einem Doppelzimmer statt im Schlafsaal. Dadurch, dass ich immer mindestens einen Begleiter hatte, mit dem ich die Ausgaben teilen konnte, hielten sich diese aber dennoch in Grenzen. Ein Beispiel: In Galizien kostete ein Platz im Schlafsaal oft 12€, ein Doppelzimmer gab es bereits für 30€ – also nur 3€ mehr pro Person. Sicherlich hätte man auch mit weniger Geld auskommen können (auch ohne Zelt), aber ich denke, mein Bedarf stellt einen guten Mittelwert dar.
Etappen
In unten stehender Grafik sind unsere Tagesetappen entsprechend ihrer Distanz dargestellt; die orange Linie zeigt den Durchschnitt von etwa 23.5km.
Herbergen
Im Folgenden gebe ich einen Überblick über die Herbergen, in denen ich auf dem Camino Frances übernachtet habe inklusive Kosten und weiterer Details. Selbstverständlich gibt es in den Orten noch andere, manchmal sicherlich auch bessere, Herbergen. Außerdem kann man seine Etappen auch in anderen Orten beenden. Nur weil ich bei Details keine Waschmöglichkeit erwähne, heißt das nicht, dass es keine gibt – ich gebe die Details nur da an, wo ich mir ob meiner Erinnerung sicher bin.
Ort | Herberge | Kosten | Details |
---|---|---|---|
Saint-Jean-Pied-de-Port | Gite Zuharpeta | 46€ / EZ | |
Roncesvalles | Albergue de Peregrinos | 12€ / Schlafsaal | gut organisiert und gepflegt |
Zubiri | Albergue municipal | 8€ / Schlafsaal | Waschmöglichkeit (WM) vorhanden |
Pamplona | Sercotel Leyre | 100€ / 3-Bett-Zimmer | |
Cizur Menor | Albergue de Maribel Roncal | 12€ / Schlafsaal | liebevoll; WM |
Puente la Reina | Albergue Jakue | 30€ / 3-Bett-Zimmer | beengt; großer Garten vorhanden |
Estella-Lizarra | Albergue Juvenil Oncineda | 10€ / Schlafsaal | |
Torres del Rio | Albergue Casa Mariela | 10€ / Schlafsaal | |
Logrono | Pension La Bilbaina | 45€ / 3-Bett-Zimmer | beengt; schlecht klimatisiert; WM |
Ventosa | Albergue San Saturnino | 11€ / Schlafsaal | |
Azofra | Albergue de Peregrinos | 20€ / DZ | |
Granon | Albergue Ermita Nuestra Senora de Carrasquedo | 32€ / DZ | |
Tosantos | Albergue Los Arancones | 10€ / Schlafsaal | |
Ages | Albergue El Pajar de Ages | 10€ / Schlafsaal | |
Burgos | Hostal Averroes | 60€ / DZ | |
Tardajos | Hotel la Casa de Beli | 10€ / Schlafsaal | |
Hontanas | Meson Albergue El Puntido | 24€ / DZ | |
Boadilla del Camino | Albergue En El Camino | 8€ / Schlafsaal | gemeinsames Abendessen |
Carrion de los Condes | Albergue Santa Clara | 7€ / Schlafsaal | kalt, beengt; WM |
Sahagun | Hostal Domus Viatoris | 40€ / DZ | |
Bercianos del Real Camino | Albergue La Perala | 10€ / Schlafsaal | |
Mansilla de las Mulas | Albergue El Jardin del Camino | 5€ / Schlafsaal | |
Leon | Albergue Muralla Leonese | 36€ / DZ | |
Villar de Mazarife | Albergue El Refugio de Jesus | 7€ / Schlafsaal | |
Valdeviejas | Albergue de Peregrinos Ecce Homo | 15€ / 3-Bett-Zimmer | keine Infrastruktur; man wird zum Abendessen gefahren |
Foncebadon | Albergue Monte Irago | 9€ / Schlafsaal | |
El Acebo | Albergue La Casa del Peregrino | 10€ / Schlafsaal | modern; mit Pool |
Camponaraya | La Medina Hostal Albergue | 10€ / Schlafsaal | |
Vega de Valcarce | Albergue El Paso | 10€ / Schlafsaal | modern; gepflegt; WM |
Fonfria | A Reboleira, Albergue y Casa Rural | 9€ / Schlafsaal | |
San Mamede | Paloma y Lena | 26€ / DZ | großer Garten |
Gonzar | Casa Garcia | 10€ / Schlafsaal | WM, Restaurant |
Melide | Albergue Arraigos | 10€ / Schlafsaal | eng; warm; lieblos |
O Pedrouzo | Pension pedrouzo | 30€ / DZ | |
Santiago de Compostela | Denike | 50€ / DZ | |
Negreira | Albergue San Jose | 30€ / DZ | |
Olveiroa | Casa Loncho | 12€ / Schlafsaal | |
Muxia | Albergue da Costa | 12€ / Schlafsaal | gepflegt; modern |
Santiago de Compostela | Albergue Seminario Menor | 16€ / EZ | muss in der Zeit zwischen 10 und 13.30 Uhr verlassen werden |