Der Sommer 2019 war für mich die Zeit der Kurztrips: Kochel am See, München, Zugspitze, und Anfang Juni dann auch endlich mal Wien! Gerade einmal 3 Stunden mit der Bahn von Passau entfernt, bot sich mir so die Möglichkeit eine weitere europäische Groß- und Hauptstadt kennenzulernen. Zum Glück hatte ich diesmal 4 Tage eingeplant, denn es gab einiges zu entdecken…
Das Wiener Stadtzentrum
Zunächst versuchte ich möglichst viel im Stadtzentrum anzuschauen und obwohl ich am Rathaus, dem Parlament, der Hofburg, der Ankeruhr, dem Stadttempel und dem Stephansdom war, habe ich doch viele Dinge nicht sehen können…
Die Hofburg war viele hundert Jahre lang die Residenz der Habsburger und ist seit kurz nach dem 2. Weltkrieg der Amtssitz des Bundespräsidenten. Neben der Österreichischen Nationalbibliothek sind in der Hofburg auch zahlreiche Museen wie die Albertina untergebracht – leider konnte ich das 24 Hektar große Areal nur von außen betrachten.
Für eine derart beliebte Touristenattraktion hat die Ankeruhr, die als Brücke zwischen zwei Gebäudeteilen das Gässchen „Bauernmarkt“ überspannt, einen ungewöhnlichen Ursprung: Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde sie von einer Versicherungsgesellschaft an ihrem neuen Firmensitz errichtet.
Der Stadttempel als Wiener Hauptsynagoge legt Zeugnis vom jeher bedeutsamen jüdischen Leben in Wien ab – in der Reichskristallnacht entging der Stadttempel als einzige Wiener Synagoge der Vernichtung. Grund dafür? Die enge Verbauung im Wohngebiet.
Museen
Etwas mehr Zeit habe ich mir dann für das Jüdische Museum genommen, welches sehr informativ und ebenso wie das angeschlossene Café absolut empfehlenswert ist! Der Eintritt ist mit unter 10€ auch absolut erschwinglich und im Gegenzug erfährt man einiges über die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Wiens. Absolutes Highlight für mich war es, einen Blick in die nicht ausgestellte Sammlung des Museums werfen zu können.
Obwohl ich mehrere Stunden im Naturhistorischen Museum verbracht habe, hatte ich den Eindruck gerade einmal an seiner Oberfläche gekratzt zu haben – in jedem einzelnen Saal des Museums könnte man sich eigentlich einen vollen Tag aufhalten und immer neue Dinge über Biologie, Geologie oder Paläontologie lernen… Und auch der Eintritt hier bietet mit etwa 10€ ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis 🙂
Zentralfriedhof Wien
Ähnlich umfangreich stellt sich der Zentralfriedhof, der zwar etwas außerhalb vom Zentrum liegt, aber definitiv einen Besuch wert ist, dar. Es fahren sogar Busse über den Friedhof! Neben den unzähligen Ehrengräbern für Berühmtheiten wie Mozart oder Falco, sind auch die ganz „normalen“ Gräber sehr interessant und nehmen einen auf eine Reise durch Zeit und Kulturen – einen jüdischen Teil beheimatet der Friedhof ebenso wie beispielsweise das Grab eines Ritters aus dem 19. Jahrhundert.
Naschmarkt
Abends habe ich es sehr genossen über den Naschmarkt zu schlendern und einfach die ganzen Eindrücke in mich aufzusaugen – und hinsichtlich des Abendessens ist man hier auch ganz richtig. Ich für meinen Teil bin mit meiner Vorliebe für arabisches/orientalisches/israelisches Essen schnell und lecker fündig geworden. Aber auch jede andere Geschmacksrichtung wird hier bedient und zudem kann man sein Geld für allerlei Kleinkram und die ein oder andere Delikatesse ausgeben.
Fazit
Auch eine kurze finanzielle Übersicht soll es hier zur Orientierung geben, auch wenn natürlich jeder andere Ansprüche und Prioritäten hat…
Kategorie | Kosten | Details |
Transport | 59€ | An-/Abreise und Bus & Bahn in Wien |
Hostel | 93€ | 3 Nächte in einem 3er-Zimmer |
Essen | 92€ | |
Sonstiges | 15€ | Jüdisches und Naturhistorisches Museum |
Gesamt | 259€ |
Insgesamt kann ich einen Besuch in Wien jedem nur ans Herz legen, und ebenso dazu raten wenigstens drei Tage einzuplanen. Hier wird einfach jeder fündig, Naschmarkt, Museumsquartier und die historische Altstadt bieten wirklich große Abwechslung für mehrere Tage!