Voller Elan machten wir uns nur vier Tage nach unserer ersten gemeinsamen Zuspitz-Besteigung auf, den zweiten der 16 Summits zu erklimmen – den Fichtelberg. Unser Ausgangspunkt lag etwas unterhalb der Fichtelberg-Schwebebahn an der Straße. Geplant war eine Runde von 20 km, die größtenteils auf der tschechischen Seite der Grenze verlief und auch den 1244 m hohen Keilberg (Klinovec) beinhaltete.

Doch kurz nach dem Start am Auto mussten wir feststellen, dass uns die Strapazen der Zugspitze doch noch in den Knochen steckten, kurzerhand pausierten wir am Wegesrand und passten erstmal die geplante Route an. Gipfel wurden bei der Verkürzung natürlich nicht gestrichen, nur ein paar Kilometer, sodass die neu geplante Route nur noch, fast schon spaziergangshafte, 14 km lang war. Mit neuem Mut machten wir uns ohne größere Umwege an den wenig attraktiven Aufstieg zum Keilberg. Unser Weg führte uns hier eine der Skipisten nach oben, was zwar nicht besonders schön, aber doch sehr effektiv war. Am Gipfel gab es kaum Grund sich aufzuhalten, es tummelten sich hier vor allem Mountainbiker und deren Autos. Umso schöner war dafür der Abstieg, bei dem es auf Wurzelwegen durch den Wald ging und kurze Zeit später fanden wir uns schon in Boží Dar wieder. Entlang der Straße gelangten wir kurz darauf wieder auf deutsches Bundesgebiet und auch der Weg wurde wieder schöner. Leicht ansteigend führte er uns zur Sachsenbaude. Über die Wellenschaukel ging es weiter sanft steigend und schnurgerade auf den höchsten Gipfel Sachsens. Hätten wir es nicht auf der Karte gesehen, hätten wir selbst nicht geglaubt, dass wir dabei waren einen Berg zu besteigen, doch nach ziemlich genau 12 km, standen wir tatsächlich auf dem Gipfel des Fichtelberges.

  • Abstieg vom Keilberg
  • Sachsenbaude
  • Friedensglocke auf dem Fichtelberg

Der Abstieg hatte es nochmal in sich, abermals ging es über grasbewachsene Skipisten recht steil abwärts, vorbei an den Skisprungschanzen und runter zur Talstation der Fichtelbergbahn in Oberwiesenthal. Wir waren froh, wieder am Auto anzukommen und lernten vor allem eines: Die Regeneration von körperlich anspruchsvollen Touren wie der Besteigung der Zugspitze über das Reintal an einem Tag braucht ihre Zeit. Auch wenn die Füße nicht mehr schmerzen und der Muskelkater sich zurückgezogen hat, muss man seinem Körper nicht unbedingt gleich die nächste Tour zumuten.

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