Als wir unserer Gastgeberin am Morgen unserer zweiten Etappe erzählten, wir würden an der Küste entlang nach Marsalforn laufen, blutete ihr ein bisschen das Herz. Denn sie hätte uns lieber nach Marsalforn gefahren, die Route andersrum laufen lassen und uns ganz selbstlos noch eine Nacht bei sich einquartiert. Und man muss ihr lassen, dass ihre Argumente nicht die schlechtesten waren, denn so hätten wir vielleicht den Sonnenuntergang am Fungus Rock erleben können, aber wir hatten schon unsere Unterkunft für die nächste Nacht gebucht und ließen uns nicht von unserem Plan abbringen.

Also ging es an der Straße entlang wieder raus aus Victoria und der Inselmitte an die Westküste, wo weitere Highlights Gozos auf uns warteten. Ab dem schon erwähnten Fungus Rock geht es mit den Must-Sees Schlag auf Schlag. Es folgten der Turm von Dwejra, Crocodile Rock und die Kapelle St. Anna Kapelle, die fast aussieht, als wäre sie einem Westerndorf entsprungen. Bis zu seinem Einsturz 2017 konnte man von hier aus auch Gozos berühmtes Wahrzeichen, das Blaue Fenster, sehen. Doch auch ohne die Felsbrücke ist die Küste eindrucksvoll und absolut einmalig.

Nach etwa der Hälfte unserer Etappe ließen uns unsere Navigationskünste etwas im Stich. Nachdem wir einen kleinen Abzweig verpasst hatten, dachten wir, wir könnten an anderer Stelle wieder auf unseren Weg stoßen. Irgendwann standen wir tatsächlich nur etwa 200 Meter entfernt von unserem eigentlichen Weg, der den nordwestlichen Zipfel der Insel abschneidet, und eine Verbindung dahin gab es scheinbar auch, aber die immer häufiger werdenden Schriftzüge „private property – do not enter“ ließen uns allmählich verzweifeln und schließlich kehrten wir um und gingen etwa einen Kilometer zurück zur Stelle, an der wir falsch abgebogen waren. Die Füße waren damit zwei Straßenkilometer schwerer und wir noch kein Stück weiter…

  • britische Telefonzelle
  • Fungus Rock an der Westküste von Gozo
  • Nahe der Touri-Highlights gibt es sogar richtige Wegweise
  • Turm von Dwejra
  • innenliegende Bucht
  • Sandsteinklippen
  • Marsalforn

Doch mit dem richtigen Weg und einer kleinen Pause wurde alles wieder ein bisschen besser. Der restliche Weg führte uns erst nochmal knapp 50 Meter über dem Meer und später ganz nah am Wasser entlang und vorbei an unzähligen alten Salinen. Nach knapp 24 Kilometern waren wir sehr froh, unser Ziel erreicht zu haben und in unsere Unterkunft Lantern Guest House einchecken zu können. Obwohl landschaftlich ähnlich spektakulär, hat uns die zweite Etappe nicht ganz so begeistert, wie die erste. Das mag auch an unserem Umweg gelegen haben, aber es waren doch ein paar Kilometer mehr auf Straßen und Fahrwegen zurückzulegen. Im Gegensatz zur ersten Etappe sind wir auch deutlich mehr Touristen begegnet, die sich natürlich an gut erreichbaren Highlights wie den Salinen oder Fungus Rock ballen.

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