Wer hätte gedacht, dass der höchste Punkt eines Bundeslandes auch ein Tiefpunkt sein kann? Im Fall Bremen trifft das leider zu. Wie schon an Bezeichnung und Höhe zu erkennen, handelt es sich beim höchsten „Gipfel“ des Stadtstaats nicht um einen klassischen Berg, genauer gesagt, ist die Stelle nicht mal wirklich markiert. Nichtsdestotrotz lässt sich ein netter kleiner Spaziergang ohne nennenswerte Höhenmeter um die kleine Erhebung machen und zum Füßevertreten auf einer langen Autofahrt eignet das sich alle mal.
Die Suche nach dem Gipfel
Wir starten an einem großen kostenlosen Parkplatz an der Louis-Seegelken-Straße. Der Friedehorstpark liegt ganz nah, sowohl am Parkplatz als auch an der Grenze zu Niedersachsen, weshalb auch unser sieben Kilometer langer Spaziergang halb und halb durch beide Länder geht. Im Park selbst gehen wir erstmal auf die Suche nach dem Gipfel. Die Community-Highlights in unserer Navigationsapp sind sich nicht ganz einig, wo der höchste Punkt liegt. Also besuchen wir sicherheitshalber zwei Stellen, die infrage kommen. Leider findet sich an keiner der beiden eine Kennzeichnung des bedeutsamen Orts 🙂
Vorwärts, es geht zurück!
Nach 1,5 km beginnt dann sozusagen schon der Rückweg. Dieser führt uns vorbei an norddeutschen Reetdachhäusern auf großzügigen grünen Grundstücken und am Feldrand hin zum Schloss Schönebeck. Weiter geht es an der Schönebecker Aue, die so ruhig gelegen ist, dass man auch am heller lichten Tag Rehe über die Wiese springen sehen kann. Das Schloss Schönebeck ist eindeutig das Highlight der Tour. Mit einem Besuch im Museum (Di, Mi, Sa 15-17 Uhr, So 10:30- 17 Uhr) lässt sich die Runde außerdem noch etwas aufwerten. Auch als Veranstaltungsort findet das Schloss noch Verwendung, zum Beispiel für Konzertabende, als Hochzeitslocation oder für andere private Feierlichkeiten.
Zusammenfassen lässt sich, dass die Erhebung im Friedehorstpark in Bremen wohl einer der kinderfreundlichsten Gipfel der 16 Summits ist. Die Runde ist kinderwagentauglich und auch bei Nässe muss man keine Bedenken wegen matschiger Wege haben, allerdings ist der „Gipfel“ selbst der Teil des Spaziergangs, der mit Abstand am wenigsten spektakulär ist. Ob sich die unter Umständen lange Anreise lohnt, muss jeder für sich entscheiden. In unserem Fall lag Gipfel Nummer neun am Weg, da wir ohnehin mit dem Auto gen Norden unterwegs zu unserem Skandinavien-Roadtrip waren.