Abgesehen von unseren Fernwanderungen starten wir äußerst selten so früh am Morgen, aber an diesem Tag, dem zweiten Tag unseres Skandinavien-Roadtrips, treiben uns gleich mehrere Faktoren nach draußen. Zum einen ist es bei unserer Übernachtung im Auto nicht ultrabequem, weil wir uns noch ein bisschen im Reisegepäck zurecht ruckeln müssen. Zweiter und noch wichtigerer Punkt ist der Fakt, dass die Straße am Übernachtungsparkplatz aufgefräst wird. Vom freundlichen Fahrer der Kaltfräse, die er schon am Vorabend angeliefert hat, wissen wir, halb sieben ist Arbeitsbeginn und weil wir auf gar keinen Fall jemandem beim Arbeiten im Weg sein wollen, ergreifen wir die Flucht.

Mit unserem Frühstück im Gepäck starten wir zu unserem Gipfelspaziergang. Durch den Wald geht es etwa 70 Höhenmeter bergan. Schon von weitem zu sehen, ist der Funkturm, welcher auf dem Gipfel aus dem Wald hervorragt. Und ganz oben kommen noch allerhand andere Bauten zum Vorschein. Das älteste Gebäude ist der 1863 erbaute Elisabethturm, welcher seiner Funktion als Aussichtsturm schon nach kurzer Zeit nicht mehr gewachsen war, da die umliegenden Bäume die Sicht schon bald wieder zugewuchert hatten. Daraufhin folgte der Ausbau, vor allem die Erhöhung, des Turms. Nach zweckentfremdender Nutzung als Sendeturm in den 1950er Jahren, wurde der Elisabethturm nach umfangreicher Sanierung 2017 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Zugang Montag bis Donnerstag 9-16 Uhr, Freitag 9-13 Uhr).

Seit 1975 überragt der Fernmeldeturm den Elisabethturm deutlich. Mit seinen 179 Metern ist er schon von weitem zu sehen. Auch er verfügt über eine Aussichtsplattform in etwa 40 Metern Höhe, welche von Montag bis Sonntag kostenfrei erklommen werden kann.

Spätestens mit „Erlebnis Bungsberg“ kam noch mehr Leben auf dem Berg. Finanziert durch die Stiftungen der Sparkasse Holstein wird ein umfangreiches Naturlernerlebnis rund um die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde für Kinder angeboten. Zu den zahlreichen Angeboten für Familien, Schul- und Kindergartengruppen gehört neben der liebevoll gestalteten Anlage auf dem Plateau auch der etwas unterhalb gelegene Waldspielplatz. Darüber hinaus gibt es Ferienprogramme, ein Sommerfest und die Waldweihnacht.

Wer in all dem Gewimmel den richtigen Gipfel sucht, muss noch etwas weiter, raus aus dem Wald und auf die kleine grasbewachsene Erhebung. Erst hier findet sich die kleine Stehle, die den höchsten Punkt des Bungsbergs markiert. Mit etwas Mühe bekommt man sogar die Spitze des Fernmeldeturms mit aufs Gipfelbild.

Der Bungsberg und seine Umgebung sind nicht nur zum Wandern geeignet, sondern auch (oder sogar besonders?) für Fahrradfahrer attraktiv. Im Gegensatz zum Bremer Gipfel im Friedehorstpark, gibt es hier für Groß und Klein auch allerhand zu entdecken. Mit einem Café ist außerdem für eine Einkehrmöglichkeit gesorgt und man kann gut einige Zeit auf dem Gipfel verbringen.

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