Im Osten der dänischen Halbinsel Djursland liegt der 180 km2 große Nationalpark Mols Bjerge. Mit seiner einzigartigen Landschaft, Flora und Fauna lädt das Gebiet zum Wandern ein, aber auch kulturhistorisch Interessierte kommen hier auf ihre Kosten. Zahlreiche buchbare Aktivitäten sorgen zudem dafür, dass Klein und Groß gleichermaßen Freude an einem Besuch haben.
Der Nationalpark: Landschaft und Natur
Die Hügel, welche die Landschaft von Mols Bjerge prägen, entstanden aus dem Sand und Gestein der letzten Eiszeit. In dieser vielfältigen Landschaft aus Hügeln und Gletscherlöchern leben unter anderem wechselwarme Tiere wie Eidechsen und Kreuzottern, aber auch Nutztiere bevölkern den Nationalpark, um zu verhindern, dass sich Wälder bilden.
Kulturgeschichte in Mols Bjerge
Grabanlagen wie Grabhügel und Hünengräber weisen auf die Besiedlung des Gebiets seit der Steinzeit hin. So kann bei Tustrup beispielsweise das größte Ganggrab in Ostjütland besichtigt werden – immerhin 10 Meter ist die Grabkammer lang! Auch das Poskær Stenhus, ein 5000 Jahre alter Dolmen, verweist eindrucksvoll auf die steinzeitliche Geschichte des Gebiets um Mols Bjerge.
Die Kalø Slotsruin hingegen entführt den Besucher „nur“ ins Mittelalter. Über die längste gepflasterte mittelalterliche Straße Dänemarks erreicht man die Ruine der Burg, die 1313 von König Erik Menved errichtet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde kurzzeitig der spätere schwedische König Gustav Vasa hier festgehalten. Heute ermöglicht eine kostenfreie App es, die Burg als 3D-Rekonstruktion zu erleben.
Wer bei seiner Reise in die Vergangenheit einfach in einem Café sitzen und die historische Stimmung in sich aufsaugen möchte, sollte die Altstadt von Ebeltoft besuchen. In engen Kopfsteinpflaster-Straßen zwischen bezaubernden Fachwerkbauten kann hier nicht nur bei Kaffee und Kuchen entspannt werden, sondern auch in süßen kleinen Geschäften vorbeischauen und vielleicht ein Souvenir erwerben.
Aktivitäten: Bernsteine, Wikinger und vieles mehr!
In und um Mols Bjerge gibt es zahlreiche touristische Angebote für jeden Geschmack. Neben geführten Wanderungen und Stadtrundgängen werden unter anderem Segeltörns und Kajakkurse, aber auch Bernsteinsuche und Wikingererlebnisse angeboten. Ob das (kostenfreie) Erkunden auf eigene Faust nicht eventuell reizvoller ist, muss jeder für sich wissen…
Wandern in Mols Bjerge
Und damit kommen wir zum wichtigsten Aspekt eines Besuchs in Mols Bjerge – dem Wandern! Abgesehen vom munteren Draufloswandern kann man auch verschiedenen ausgeschilderten Wanderwegen durch den Nationalpark folgen.
Folgt man den grünen quadratischen Schildern, so führt einen der 20 km lange Mols Bjerge Stien auf einer großen Runde durch das Gebiet. Es ist ebenso möglich die Bergetappe zu verkürzen, sodass die Runde nur noch 7 km hat. An welchen Stellen abgekürzt wird, lest Ihr hier. Weitere kurze Rundwanderwege sind der Toggerbostien (5 km), Den italienske Sti (3,5 km), Helligkildestien (5 km) und Ørnbjerg Mølle (1,6 km). In der App „Nationalpark Mols Bjerge“ findet Ihr eine große Auswahl an Wanderwegen inklusive Streckenbeschreibungen und Informationen zu Parkmöglichkeiten.
Wer von Mols Bjerge gar nicht genug bekommen kann, sollte sich den Mols Bjerge Trail ansehen. Dieser führt über 80 km an vier Tagen durch Mols Bjerge und ist als Leading Quality Trail zertifiziert. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um einen durchgehenden Fernwanderweg, sondern um eine Sammlung von vier etwa gleich langen Rundwanderwegen: Neben der bereits erwähnten Bergetappe sind dies die Kalø-Etappe, die Ebeltoft-Etappe und die Gåsehage-Etappe.
Unsere Wanderung
Als wir im Rahmen unseres Skandinavien-Roadtrips in Mols Bjerge waren, wollten wir dort natürlich auch eine Runde wandern. Hierzu starteten wir beim Wanderparkplatz Femmøller und hielten uns weitgehend auf der Bergetappe, verkürzten sie aber so, dass wir schließlich 10 km wanderten. Auf unserer Wanderung begegneten wir nicht nur wunderschöner und sehr natürlicher Flora und Fauna, sondern passierten auch das Øvre Strandkaer Besucherzentrum sowie das Forschungszentrum Molslaboratoriet, welche mit zusätzlichen Informationen und kleinen Ausstellungen zum Nationalpark aufwarten.