Das Schloss Sachsenburg und das nahegelegene, gleichnamige Konzentrationslager sind – beispielsweise in Mittweida startend – geschichtlich interessante (Zwischen-)Ziele für eine Tageswanderung auf dem Zschopautal-Wanderweg.

Das Schloss Sachsenburg

Auf einem Felsen bei Frankenberg erhebt sich das spätgotische Wohnsschloss hoch über die Zschopau. Zunächst noch als Burg nachweisbar wurde die Anlage gegen Ende des 15. Jahrhunderts zum Schloss umgebaut. Dieses wurde ab Beginn des 17. Jahrhunderts als Verwaltungsamt genutzt. Im Dreißigjährigen Krieg sah sich das Schloss dann teilweiser Zerstörung und Plünderung ausgesetzt. Ab 1864 übernahm die Sachsenburg verschiedene Funktionen als Gewahrsam und Gefängnis ehe die NSDAP es 1933 als Gauführerinnenschule der NS-Frauenschule Sachsen nutzte. Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde das Schloss zu einer Außenstelle des Robert-Koch-Instituts umfunktioniert. Von 1947 bis 1967 bestand im Schloss ein Jugendwerkhof, im Anschluss wurde es als Schulungsheim und Ferienlager genutzt. Heute beherbergt das Schloss verschiedene Ausstellungen, befindet sich seit 2018 aber in Renovierung.

Das KZ Sachsenburg

Unterhalb des Schlosses Sachsenburg liegt die ehemalige Spinnerei an der Zschopau, die ebenfalls auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt, wurde sie doch einige Jahre lang als Konzentrationslager genutzt. Hierbei handelte es sich ab 1934 um das einzige sächsische Konzentrationslager. Das KZ Sachsenburg bestand bis August 1937 und ist zwischen den frühen Konzentrationslagern und dem späteren KZ-System zu systematisieren. Insbesondere politische Gegner und später auch kriminelle Häftlinge wurden hier inhaftiert, insgesamt geht man von etwa 10.000 Häftlingen aus. 1937 wurde das KZ dann aufgelöst, da bspw. in Sachsenhausen und Buchenwald nun größere, zentralisierte Konzentrationslager eingerichtet worden waren. Heute ist das Gelände stark verfallen, eine Aufbereitung für die Öffentlichkeit fand bislang nur im Außenbereich mit dem „Pfad der Erinnerung“ statt.

  • Ausblick von der Ratskanzel im Stadtpark Mittweida
  • Viadukt über die Zschopau
  • alter Stolleneingang
  • Das Gelände des ehemaligen KZ Sachsenburg mit den Gebäuden der alten Spinnerei
  • Renovierung am Schloss Sachsenburg
  • Renovierung am Schloss Sachsenburg
  • Die Hängebrücke über die Zschopau

Wandern auf dem Zschopautal-Wanderweg

Auf etwa 120 km führt der der Zschopautal-Wanderweg entlang der Zschopau vom höchsten Berg Sachsens, dem Fichtelberg, bis nach Technitz bei Döbeln. Hierbei folgt der Wanderer zu Beginn der Zschopau als unscheinbarem Bächlein, welches dann zunehmend wilder werdend das Erzgebirge verlässt und das sächsische Burgenland mit seinem reichen kulturellen Erbe durchquert.

Die planmäßig sechste Etappe des Zschopautal-Wanderwegs führt auf knapp 12 km von Frankenberg nach Mittweida. Gleich zu Beginn passiert man hierbei das ehemalige KZ Sachsenburg, ein Abstecher zum Schloss bietet sich an.

Eine Rundwanderung zur Sachsenburg

Wir sind schon einige Male zur Sachsenburg gewandert und sind hierbei immer in Mittweida gestartet. Hier kann man sich überlegen, auf welcher Seite der Zschopau man loswandern möchte, die andere Seite bietet sich dann für den Rückweg an. Am ehemaligen KZ Sachsenburg kann der Fluss auf einer Hängebrücke überquert werden. Auf der Wanderung passiert man unter anderem das sehr fotogene Zschopautal-Viadukt, eine alte Gleisstrecke vom ehemaligen Silberbergwerk zur Silberwäsche und insgesamt viele Bergbaurelikte wie Stolleneingänge.

Als Beispiel für eine schöne Rundwanderung mit der Sachsenburg als Highlight binden wir Euch hier mal eine 22 km lange Wanderung ein, die wir im Februar 2022 unternommen haben. Wundert Euch auf den Fotos von dieser Wanderung nicht über Franzis großen Rucksack – es war eine Probewanderung mit neuem Rucksack bevor wenig später der GR 221 auf Mallorca gewandert werden sollte…

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