Bad Harzburg ist einer der bekannten Kurorte im Harz. Schon im 16. Jahrhundert wurde die diesem Ruf zugrundeliegende Saline entdeckt. Nachdem der Salinenbetrieb Mitte des 19. Jahrhunderts eingestellt wurde, erblühte im Ort der Badebetrieb und es entstanden Hotels, ein Casino und eine Pferderennbahn. Der Name Bad Harzburg folgte erst einige Jahrzehnte später, zuvor hieß die Kleinstadt im Harz einfach Neustadt, doch das war der Kurstadt von Welt mit der Zeit wohl einfach zu beliebig. Der Glanz der Kurstadt ist geblieben und die schmuckvollen Gebäude erinnern noch heute an den touristischen Aufschwung vor über 150 Jahren.
Aktivitäten in und um Bad Harzburg
In dieser Zeit gab und gibt es natürlich immer neue Attraktionen: Ob Wandern, Wellness oder Familienausflüge für Groß und Klein, in Bad Harzburg gibt es für alle passende Aktivitäten. Am Burgberg kommt man dabei kaum vorbei, denn hier gibt es alles an einem Fleck. Hier nur eine kleine Auswahl von Highlights in und um Bad Harzburg:
- Übernachtung im Baumhaus: Am Fuß des Burgbergs gibt es ein besonderes Übernachtungserlebnis. In einem Baumhaus des Sonnenresorts Ettershaus kann man die ganze Nacht im Wald verbringen und ist am Morgen direkt vor allen anderen am perfekten Ausgangspunkt für sämtliche Ausflüge.
- Hoch hinaus in die Baumwipfel: Auf dem barrierefreien Baumwipfelpfad wird der Wald für alle aus einer neuen Perspektive erlebbar. Wer außerdem ein mal durch die Baumwipfel fliegen will, kann das dank der Baumschwebebahn.
- Nationalpark Harz: Etwas weniger Trubel und mehr friedliche Natur erreicht man mit einer Wanderung in den nahe gelegenen Nationalpark. Lohnende Ziele sind zum Beispiel die Rabenklippe, der Eckerstausee
- Stadtrundgänge: Ein Spaziergang über die kastaniengesäumte Bummelallee oder durch den Kurpark von Bad Harzburg lohnt sich alle mal. Noch mehr Fachwerkhauscharme und Spuren aus der Kaiserzeit kann man nach einer kurzen Autofahrt in Goslar erleben.
- Entspannung in der Sole-Therme: Ruhe und Erholung gibt es in der Sole-Therme. Bei Wassertemperaturen über 30°C oder in einer der Saunen lässt es sich auch bei schlechtem Wetter gut aushalten.
Eine Wanderung zum Kreuz des deutschen Ostens
Unsere Wanderung startet am großen Parkplatz in Bad Harzburg, der bei unserer Ankunft auch schon ganz gut gefüllt ist. Von hier strömen die Leute in Richtung Seilbahn und Baumwipfelpfad und ein paar machen sich wie wir auch einfach zu Fuß auf zum kleinen Burgberg. Bevor der Anstieg beginnt, nehme ich natürlich noch den HWN-Sonderstempel am Baumhaushotel mit. Der Weg durch den winterkahlen Wald liegt am Vormittag in der Sonne, sodass wir schnell ins Schwitzen kommen und teilweise sogar kurzärmlig unterwegs sind. Von den Seilbahnfahrern in ihren Steppjacken, die über den Burgberg spazieren, ernten wir dafür etwas irritierte Blicke. Dafür haben wir uns den Stempel am Gipfel (HWN 121) auch verdient, schließlich ist es die Harzer Wandernadel, nicht die Gondelnadel.
Auf dem Plateau ist einiges los und am Startpunkt des der Baumschwebebahn hat sich schon eine lange Schlange gebildet. Wir entgehen dem Trubel schnell wieder, indem wir den Weg in Richtung Sachsenberg einschlagen. Und wir müssen auch kaum 15 Meter gehen, schon haben wir den Wald für uns allein. Auf einem breiten Fahrweg wandern wir weiter zum Kreuz des deutschen Ostens. Schon aus einiger Entfernung sehen wir, wie sich das imposante Kreuz aus den kahlen Bäumen empor streckt und in der Sonne glänzt. Aber vorsichtig, wer zu zielstrebig auf das Kreuz zu marschiert, verpasst womöglich noch die Stempelstelle (HWN 122), die geschützt in der Rasthütte am Wegesrand einige Meter entfernt vom Kreuz untergebracht ist.
Einen besonders schönen Ausblick und Plätze in der Sonne für eine Mittagsrast hat das Waldgasthaus Rabenklippe (HWN 170) zu bieten. Im Vordergrund blickt man auf die Rabenklippe, eine der für den Harz so charakteristischen Felsformationen. Ebenfalls zum Greifen nah scheint der Gipfel des Brockens, wie immer gut zu erkennen an seiner Gipfelbebauung. Unsere Wanderung führt unmittelbar über die sonnige Terrasse, womit sie sich mehr als anbietet für eine Mittagspause. Geöffnet hat das Waldgasthaus Rabenklippe von Dienstag bis Sonntag jeweils 10-18 Uhr.
Ein weiteres Highlight an der Rabenklippe gleich neben dem Waldgasthaus ist das Luchsgehege, an dem man den sonst scheuen Wildkatzen ganz nah kommen kann. Seit Anfang der 2000er-Jahre wird der Luchs im Harz wieder heimisch, nachdem er zuvor etwa 200 Jahre lang als ausgestorben galt. Ganz von selbst kamen die Luchse nicht zurück, doch aus den 24 ausgewilderten Tieren ist inzwischen eine Population von 90 Tieren allein im Harz geworden und auch über die Grenzen des Mittelgebirges hinaus hat sich der Luchs inzwischen wieder verbreitet.
Die Rabenklippe bildet auf unserer Wanderung den Wendepunkt. Zurück geht es weiter auf Fahrwegen, vorbei am Molkenhaus (HWN 169), wo es nochmal die Möglichkeit einer Einkehr gibt, bevor wir uns auf schmaleren Waldwegen an den Abstieg zurück zum Parkplatz bei Bad Harzburg machen. Wer noch Energie hat, kann die Runde zum Beispiel durch einen Abstecher zum Radauwasserfall noch etwas verlängern. Wir sparen uns diesen Zusatz, da wir noch unsere Brockenwanderung am Vortag in den Knochen haben. Zurück am Auto sind wir mal wieder sehr zufrieden mit dieser Entscheidung, denn wir kommen gerade in den letzten zehn Minuten unserer Parkzeit wieder an und das Ordnungsamt verteilt gerade fleißig Strafzettel.