Zugegeben, nach dem Peaks of the Balkans im August 2022 hatte uns die Wanderlust erstmal ein bisschen verlassen und damit ruhte auch das Projekt „16 Summits“. Mit neuer Motivation machten wir uns an den Langenberg, den höchsten Berg Nordrhein-Westfalens und unseren fünften der sechzehn Gipfel. Wiedermal auf der Durchreise hielten wir für die Besteigung an einem Parkplatz nahe Niedersfeld. Die Tour wurde mit nur 8 km zur kürzesten unserer bisherigen 16-Summit-Wanderungen, doch zur Verteidigung kann man sagen, es war sehr kalt und es lagen einige Zentimeter Schnee, die insbesondere den ersten Teil des Aufstiegs etwas anstrengender gestalteten.

Das Winterwunderland, durch das wir stapften, war dafür umso schöner. Außerdem sorgte die Kälte dafür, dass wir uns schnell an den Aufstieg machten. Nach dem ersten beschwerlichen Stück gelangten wir auf breitere Fahrwege, wo der Boden unter dem Schnee vereist war und man nicht bei jedem Schritt einsank. Vom Gipfel des Langenbergs hat man zwar keinen Rundumblick, dafür gibt eine Holzhängematte, einen Rastplatz mit Tisch und eine Bank mit Blick aufs Gipfelkreuz. Am Gipfelkreuz fanden wir außerdem ein Gipfelbuch und eine Stempelstelle vor. Damit ist der Langenberg wohl einer der am besten ausgestatteten Gipfel der 16 Summits.

  • Gipfelstein des Langenbergs
  • Im Laufschritt bergab, damit es wieder warm wird
  • Blick übers Rothaargebirge

Auf dem Rückweg ging es teilweise relativ steil im Wald bergab und der Schnee versteckte einige Stolperwurzeln. Der Abstieg endete abrupt, als wir an einem kleinen Bächlein standen und zwischen Bäumen und Gestrüpp eine Möglichkeit suchten, diesen zu überqueren. Vielleicht waren wir an dieser Stelle etwas vom Weg abgekommen, aber wie sollte man den auch finden, wenn alles friedlich eingeschneit ist? Wie schon in der Kindergeschichte mit der Bärenjagd ging es am Bach weder rechts noch links vorbei, nicht unten drunter durch und auch nicht oben drüber, also war die Lösung klar: Wir mussten mitten durch! Mit einem beherzten Schritt in die Bachmitte und einem zweiten ans rettende Ufer, war das auch gar nicht so schlimm, wie es bei den Temperaturen hätte sein können, hohen Gore-Tex Wanderschuhen sei Dank! Was wir vorher noch behände springend abgestiegen waren, ging es im Anschluss wieder nach oben, wo sich unsere Gipfelschleife schloss und wir wieder zwischen schneebeladenen kleinen Nadelbäumen den Weg vom Anfang abstiegen.

Natürlich ließe sich der Langenberg auch in eine Mehrtagestour einplanen. Zum Beispiel verläuft die zweite Etappe des Rothaarsteigs unmittelbar über den Gipfel von Willingen nach Winterberg. Außerdem fiel uns auf, dass die Gegend rings um den Langenberg überaus gut und akkurat beschildert ist. Für besonders akribische Planer gibt es sogar eine extra Wander-App nur für den Rothaarsteig. Wir waren schon mit unserer kleinen Runde zufrieden und konnten so mal wieder eine neue Ecke Deutschlands kennenlernen, die, wie so viele andere auch, verlockt wieder mal von uns besucht zu werden.

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