Wer schon einmal auf der A4 durch Thüringen gefahren ist, der kennt sie wahrscheinlich: die Drei Gleichen, das mittelalterliche Burgenensemble, direkt an der Autobahn zwischen Erfurt und Gotha gelegen. Unter „Drei Gleichen“ werden neben den Burgen auch die jeweiligen Berge sowie die Gemeinde, aber auch die ganze Region „Thüringer Burgenland Drei Gleichen“ verstanden. Trotz der Nähe zur Autobahn bietet sich das Gebiet um die Drei Gleichen hervorragend für eine Tageswanderung an. Eine etwa 13 km lange Route, welche die drei Burgen miteinander verbindet, möchte ich Euch hier vorstellen.
Durch die direkte Lage an der A4 sind die Drei Gleichen sehr gut zu erreichen, an der Abfahrt 43 Wandersleben verlässt man die Autobahn und parkt entweder auf dem Parkplatz zwischen Tankstelle und Norma oder man fährt wenige Minuten in Richtung Freudenthal und parkt auf dem dortigen Wanderparkplatz, direkt beim Gästehaus Freudenthal gelegen. Wir wählten die zweite Variante und erwanderten die Burgen gegen den Uhrzeigersinn – so werde ich die Wanderung im Folgenden auch beschreiben.
Für alle Touringen-Stempelsammler direkt der Hinweis: An allen drei Burgen kann gestempelt werden (Nr. 425-427)!
Vom Wanderparkplatz in Freudenthal aus erreicht man nach wenigen Minuten die Burg Gleichen, die bereits im Jahr 1034 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Hier kann man für 3 € Eintritt das Burgmuseum besichtigen, welches eine Außenstelle des Naturkundemuseums Erfurt ist. Den Burgberg verlässt man dann zunächst wieder auf demselben Weg, darf aber nach 300m den Abzweig nach links nicht verpassen, sonst gelangt man zurück zum Ausgangspunkt. Nun geht man parallel zur Landstraße, unterquert die Autobahn und gelangt zum Autohof. Dort gibt es einen Essensstand, u.a. mit sehr leckerer Thüringischer Rostbratwurst – wir haben uns hier nach der Wanderung verköstigt. Endlich verlassen wir die Straße und betreten das Naturschutzgebiet Schloßleite. Hier überwinden wir per Treppe etwa 100 m Aufstieg und gelangen wenig später zur zweiten Burg des Tages, die Mühlburg. Die Mühlburg wurde im Jahr 704 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als ältestes erhaltenes Bauwerk Thüringens. Zum fast symbolischen Preis von 1,20 € kann man die Burg besichtigen, zur Verpflegung gibt es einen Kiosk. Außerhalb der Öffnungszeiten kann das Burggelände – Museum und Turm ausgenommen – kostenfrei besichtigt werden. Nach insgesamt etwa 8 km haben wir dann die dritte Burg erreicht. Die Veste Wachsenburg ist die höchste der drei Burgen, liegt auf 420 m Höhe und wurde etwa im Jahr 930 erbaut. Die Burg fungiert als Ausflugsgaststätte, Hotel und beherbergt ein kleines Museum. Wir hatten jedoch Pech, bei unserem Besuch war die Veste Wachsenburg geschlossen; vom 31.03. bis 31.08. ist sie immer montags geschlossen, in der anderen Jahreshälfte zusätzlich auch noch dienstags. So holten wir uns also nur den Touringen-Stempel Nr. 426 und wanderten weiter.
Die Highlights der Wanderung sind nun erledigt, es bleiben etwa 4.5 km zurück zum Wanderparkplatz. Zunächst verlässt man absteigend den Burgberg, ehe die Wanderung dann vor allem über Felder führt. Hierbei kommt man noch an der Torfgrube Schloßleite vorbei und wenn man die Autobahn unterquert hat, dann ist der Wanderparkplatz fast schon erreicht.
Wir fahren verhältnismäßig oft auf der A4 von Ost nach West und wieder retour und oft hatten wir uns gesagt, dass wir diese drei Burgen doch mal erwandern müssten. Wir waren etwas überrascht, als wir sahen, dass dies im Rahmen einer doch so kurzen Tour möglich ist, und so machten wir nach einem Tag in Weimar diesen Abstecher. Abgesehen von den drei Burgen ist die Wanderung sicherlich nicht übermäßig spektakulär, aber die Burgen und die Touringen-Stempel machen die Runde durchaus wandernswert!